ADS / ADHS galt bis Ende der 1990er-Jahre als eine Störung des Kindes- und Jugendalters, die mit dem Erwachsenenalter ausheilt. Klinische Studien haben jedoch gezeigt, dass etwa 60-70 Prozent der von ADS / ADHS betroffenen Kinder und Jugendlichen einen chronischen Verlauf haben und auch als Erwachsene weiterhin von einer Vielzahl von Symptomen betroffen sind. Die Ausprägung der Störung kann im Erwachsenenalter leichtgradig sein und dann im „normalen“ Persönlichkeitsspektrum als sprunghaft oder unorganisiert gelten. Sie kann aber auch den Schweregrad einer Erkrankung mit deutlicher Beeinträchtigung in der Lebensführung und hohem Leidensdruck erreichen. Gleichzeitig hat die erhöhte Diagnosehäufigkeit bei Kindern und Jugendlichen dazu geführt, dass im öffentlichen Bewusstsein die ADS / ADHS Diagnose oftmals als Modediagnose verunglimpft wird. Leidtragende sind die Betroffenen, die mit ihren Symptomen und deren Folgen nicht ernst genommen werden.
Im Erwachsenenalter äußern sich die drei Kernsymptome (Hyperaktivität und Impulsivität, Störungen der Aufmerksamkeit, exekutiven Defizite) der Kindheit etwas anders; sie wachsen sozusagen mit.
Wenn Sie an einem, oder mehreren der oben genannten Symptome leiden kann eine ADHS Diagnostik Ihnen mehr Aufschluss geben.
Es stehen wirksame Behandlungsmethoden zur Verfügung. Nach aktuellem Wissensstand ist eine kombinierte Behandlung aus Pharmakotherapie und Psychotherapie am effektivsten.
Die psychosozialen Folgen, die mit einer ADHS Störung einhergehen, können wirksam mit Gruppen- oder Einzeltherapien behandelt werden. Dabei konnten insbesondere für verschiedene verhaltenstherapeutische Ansätze (kognitiv-behavioral und dialektisch-behavioral) gute Effekte nachgewiesen werden. Es profitierten sowohl Patienten ohne Medikation als auch Patienten, die nach einer ADHS-spezifischen Medikation noch Restsymptome aufweisen.
Durch Psychotherapie lässt sich die erlebte Belastung durch ADS/ADHS reduzieren und es kommt zu einer Verbesserung häufig assoziierter Symptome wie Depressivität, Ängste und Selbstunsicherheit.
Die Untersuchung erfolgt auf der Grundlage von Klassifikationssystemen, die im internationalen Konsens die Kriterien für eine Diagnosestellung verbindlich festschreiben. Dabei geht es um das ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) und das das DSM-V (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders) der American Psychiatric Association.
Bis heute sind die Kriterien in beiden Klassifikationssystemen aus ihrer Historie heraus (ADS / ADHS als Diagnose des Kindesalters) immer noch kindsspezifisch formuliert. Fachleute haben darauf reagiert Tests und Skalen entwickelt, die die ADS / ADHS-typischen Verhaltensmerkmale im Erwachsenenalter erfassen. Gebräuchlich und international anerkannt sind die sogenannten ‚Utah-Kriterien‘. Demnach werden für die Diagnosestellung zusätzliche Symptome, wie Schwierigkeiten in der Stimmungsregulation, Selbstkonzeptprobleme, emotionale Überreaktivität, überschießendes Temperament und desorganisiertes Verhalten einbezogen.
Die Ursachen der ADS / ADHS sind bis heute nicht gänzlich geklärt. Es gilt als gesichert, dass es sich bei ADS / ADHS um eine neurobiologische Erkrankung handelt. Hirnorganische Prozesse, die für Aufmerksamkeit, Handlungsplanung, Problemlösung und Impulskontrolle zuständig sind, sind gestört. Neuroanatomisch zeigen bildgebende Verfahren Hirnvolumenminderungen im Allgemeinen und in Bereichen des Stirnlappens, der Basalganglien und des Kleinhirns. Zudem konnten neurochemische Veränderungen in einigen Bereichen des Gehirns festgestellt werden.
An der Entstehung sind sowohl genetische Faktoren als auch Umwelteinflüsse beteiligt, wobei die genetische Komponente im Vergleich zu anderen psychischen Erkrankungen besonders ausgeprägt ist. Bis zu 35% aller Kinder mit ADS / ADHS haben einen Verwandten ersten Grades, der auch an ADS / ADHS leidet. Genetik und Neurobiologie alleine reichen jedoch in der Regel nicht aus, um die Problematik eines ADS / ADHS-Patienten vollständig zu erklären. Im menschlichen Entwicklungsverlauf wirken eine Vielzahl von Umweltfaktoren ein, die das Auftreten der angelegten Störung begünstigen können. Dabei spielen insbesondere psychosoziale Bedingungen, beispielsweise die Stabilität von Bezugspersonen, der Grad an emotionaler Unterstützung, erfahrene Förderung, traumatische Lebensereignisse oder aber die frühkindlichen Entwicklungsbedingungen eine entscheidende Rolle.
Das Wort EMDR stammt aus dem Englischen und steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing, was auf Deutsch „Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung“ bedeutet. Dr. Francine Shapiro hat EMDR zwischen 1987-1991 entwickelt und mittlerweile gilt EMDR international als effektivster Behandlungsansatz (neben der kognitiven Verhaltenstherapie) für posttraumatische Belastungsstörung. Seit 2015 ist EMDR als wissenschaftliche Psychotherapiemethode anerkannt.
Mehr Informationen zu dem Therapieverfahren finden Sie hier: https://www.emdria.de/emdr/was-ist-emdr
Als Psychotherapeutin entwickele ich gemeinsam mit Ihnen ein vertieftes Verständnis ihres Anliegens oder Problems und erarbeite Lösungsansätze. Dabei bediene ich wissenschaftlich fundierter Verhaltens- und Schematherapeutischer Behandlungsansätze.
Die Traumatherapie hilft Menschen zunächst dabei, ihre Symptome als eine normale Reaktion auf eine unnormale Situation zu betrachten. Darüber hinaus soll wieder mehr Sicherheit und Kontrolle über das eigene Leben erlangt werden. EMDR kann hier als Methode Verwendung finden.
AD(H)S ist eine Entwicklungsstörung des Gehirns, deren Symptome die Lebensführung und Lebensplanung der Betroffenen erschweren. Zwischen 2,5 und 4 Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind betroffen; die meisten davon, ohne es zu wissen. Spezifische Therapieangebote können ein Leben mit AD(H)S erleichtern.
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